Bei dieser Arbeit haben wir neun bekannte Kunstwerke auf möglicherweise auftretende physiche oder psychische Symptome untersucht, die sich bei längerer Auseinandersetzung mit diesen einstellen könnten. Mit den daraus resultierenden Ergebnissen gestalteten wir zu den von uns ausgewählten Kunstwerken je einen individuellen Beipackzettel, der alle Anwendungsgebiete, Gegenanzeigen, Nebenwirkungen etc. enthält, die wir feststellen konnten.

Im Gegensatz zum bloß beschreibenden Text eines Werkes, in dem eine feste individuelle Aussage getroffen wird, versuchen wir beim Beipackzettel, den Betrachter dazu anzuregen, eigene Wahrnehmungen zu reflektieren, und so neue Spielräume für eigene Assoziationsketten entstehen zu lassen.

Für die Beipackzettel haben wir Arzneimittelpackungen entworfen, auf denen das von uns ausgewählte Kunstwerk ganz oder teilweise abgebildet ist, d.h. es wird zur Hülle für ein Medikament, welches aber nicht vorhanden ist. Statt dessen befindet sich in ihr der jeweilige Beipackzettel für das Kunstwerk, der den Inhalt (im doppelten Wortsinn) repräsentiert. Der Beipackzettel wird also zum Inhalt, wobei das Kunstwerk, welches auf der Verpackung abgebildet ist, im wesentlichen nur noch ein gestalterisches Element darstellt.

Galerie im Rathaus Neckartenzlingen, 2012

Künstlertreff Stuttgart 1999

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