Kolportage

An verschiedenen, ausschließlich dem Kunstbetrieb zugehörigen Orten werden Sandsteine kleineren Formats in dessen Oberfläche Textzeilen oder Schriftzeichen eingehauen sind, in der Nähe der Eingänge abgelegt.

Die Schriftzeichen sind ihrer Herkunft nach nicht eindeutig zuzuordnen, weisen aber in ihrem Duktus eine starke Ähnlichkeit mit japanischen, türkischen, oder arabischen Schriftzeichen auf.

Ziel ist es, eine Art kommunikativen Austausches über Schrift und Sprache und dessen Herkunft hervorzurufen. Bei genauerer Recherche wird sich herausstellen, dass sich hinter den Schriftzeichen kein sprachlicher Inhalt verbirgt. Die Schrift wird also zum Ornament, aber durch das Fehlen von Information gleichsam zum Bild. Es wird nicht eine Nachricht im eigentlichen Sinne in Verbreitung gebracht, sondern durch die Verbildlichung ein Zustand kolportiert, der z.T. auf Vorurteilen beruht oder auf diese hinweist.

Die Nachricht ist eine abwesende nicht nachweisbare. Sie hinterlässt Fragen, die ihm auch im alltäglichen Leben begegnen. Durch das in Stein gehauene “Ornament“ und durch das verwendete Material werden die Schriftzeichen aufgewertet und bekommen eine seriös wirkende Präsenz. Sie erzeugen ein dubioses Gerücht, dessen Verfasser erst mal im Geheimen bleibt, was Teil der Kolportage ist.

staatsgalerie stuttgart

Mitgliederausstellung des Württembergischen Kunstvereins

Kunst und Gesellschaft

13. August - 11. September 2011 im

Württembergischen Kunstverein

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Staatsgalerie Stuttgart